Anderen helfen macht uns glücklicher
Aber es kommt darauf an, wie wir es tun
17. März 2024
Elizabeth Warren Dunn hat als Professorin für Sozialpsychologie an der University of British Columbia ein interessantes Spezialgebiet – sie ist Glücksforscherin.
Ihrer Meinung nach verstärkt Vergnügen angepasste Verhaltensweisen wie Essen und Sex, die zum Fortbestand unserer Spezies beitragen. Dunn beschäftigt sich auch mit dem Zusammenhang von Geld und Glück, und auch damit, wann wir bereit sind Geld für andere zu geben.
Sie konnte feststellen, dass das Glücksgefühl, wenn man für wohltätige Zwecke spendet, etwa dem Glücksgefühl entspricht, das man verspürt, wenn das eigene Einkommen plötzlich verdoppelt wird. Allerdings macht es einen Unterschied, wie das Geld gespendet wird und an wen. Spenden per Überweisung fühlt sich nicht so gut an wie direkt zu spenden in Form von Geld oder Engagement.
Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass wir um so glücklicher sind durch unsere Wohltätigkeit, wenn wir uns mit den Spendenempfängern verbunden fühlen. Das geht leichter, wenn wir für ein Nachbarschaftsprojekt spenden, als für Menschen am anderen Ende der Welt. Der persönliche Bezug zählt genauso wie sehen zu können, welchen Veränderung unsere Spende bewirkt.
Dunn untersuchte, ob Menschen lieber für die bekannte weltweite Organisation Unicef spenden, oder eher für die Organisation „Spread the net“, die damit warb, dass pro Spende ein Kind eine Malaria Impfung bekommen würde. Der Großteil der Spenden entfiel auf Spread the net, und die Spender gaben an, dass sie sich danach glücklicher fühlten als bei einer Spende an Unicef. Der „Emotional return on investment“ war hier höher, weil ein direkterer Bezug zu denjenigen hergestellt werden konnte, denen die Spende zugute kam.
Dunn ist der Meinung, wenn wir wollen, dass die Menschen mehr geben, müssen wir die Art und Weise bedenken, wie wir über gemeinnützige Spenden denken. Wir müssen Gelegenheiten schaffen, um zu geben, damit in der Nachbarschaft unsere gemeinsame Menschlichkeit geschätzt wird. Wir sollten Spender nicht mit Stiften und Kalendern belohnen, sondern sie mit ihrer tatsächlichen Wirkung konfrontieren, indem wir sie mit den Menschen verbinden, denen sie helfen. So erreichen wir, dass sie nicht aus moralischen Gründen spenden, etwa um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, sondern Spenden als Quelle der Freude sehen. Damit wäre allen geholfen.
Quelle: https://www.ted.com/talks/elizabeth_dunn_helping_others_makes_us_happier_but_it_matters_how_we_do_it