Ein Lächeln für Lebens- und Leistungsfreude!
Zwischenmenschliche Beziehungen stärken die Seele eines Unternehmens – und seine Profitabilität. Doch welche Führungskraft weiß schon, ob ihre Mitarbeiterinnen Freunde am Arbeitsplatz haben?
04. April 2020
Arbeit ist etwas Soziales. Sie wird von Menschen verrichtet. Und für Menschen. Letztlich ist man aber dann doch nur ein Individuum, das seinen Job erledigt. Manfred Spitzer berichtet in seinem Buch „Einsamkeit“ sehr umfassend über Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Demnach soll Einsamkeit nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes schmerzhaft sein, sondern auch Stress auslösen und dadurch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko verursachen. Meistens ist es nicht grade einfach im Büro zwischenmenschliche Beziehungen zuzulassen, denn wenn kein Kontakt zu den Menschen aufgenommen wird, mit denen man so viele Stunden am Tag verbringt, dann ist man einsam. Einer neuen US-Studie zufolge haben mehr als 40% aller Angestellten an ihrem Arbeitsplatz nicht einen einzigen engeren Freund. Kalifornische Professoren haben in einer Untersuchung aus dem Jahr 2011 aber bereits herausgefunden, dass die Einsamkeit von Angestellten zu geringerer Arbeitsleistung und Teamfähigkeit führt.
Es wird Zeit, die Einsamkeit zu durchbrechen
Beziehungen am Arbeitsplatz sind wichtig, weil wir uns mehr mit der Arbeit verbunden fühlen, weil wir motivierter und produktiver sind. Sie sind wichtig, weil die Arbeit nicht nur aus Vorgaben und Kennzahlen besteht und weil sie nicht nur vor dem Computer stattfindet. Arbeit war und ist ein zwischenmenschlicher Vorgang. Es ist erheblich leichter, sich mit jemandem auszutauschen, zu dem man eine Beziehung aufgebaut hat. Oder ihn um Hilfe oder einen Rat zu bitten. Erst durch Zwischenmenschlichkeit wachsen Menschen – und Unternehmen. Zudem lässt der gesellschaftliche Wandel die Beziehungen am Arbeitsplatz persönlicher werden: 67% der Arbeitnehmer aus der Generation Y tauschen sich regelmäßig und ohne Scheu mit ihren Kollegen über Gehälter, Beziehungen und Familienangelegenheiten aus.
Was kann der Arbeitgeber tun?
Der Arbeitgeber muss seinen Angestellten zunächst einmal die Frage stellen: Hast Du einen Freund an Deinem Arbeitsplatz? Fühlst du dich wohl? Schenken Sie Ihren Mitarbeitern ein freundliches Lächeln, schütteln Sie die Hand oder klopfen Sie anerkennend auf die Schulter. Aufmerksamkeit zu schenken ist so einfach und kann so viel bewirken. Wer fühlt sich nicht gerne gesehen und verstanden. Untersuchungen zeigen, dass nonverbale Gesten der Verbundenheit effektiv Einsamkeit und Stress abbauen. Sie unterstützen das gegenseitige Verständnis und die Empathie, führen zu stärkeren Beziehungen. Und die tragen ja, wie bereits erwähnt, zum Unternehmenserfolg bei.
Einsamkeit geht uns alle an
Wer denkt, dass Einsamkeit ein ganz persönliches, ein privates Problem ist, irrt. Einsamkeit ist ein gemeinschaftliches und gesellschaftliches Problem, über das man reden muss. Es ist Zeit, den Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, von ganzem Herzen Beachtung zu schenken. Strecken Sie die Hand aus. Stellen Sie Kontakt her. Reden Sie miteinander. Feedback verbindet.
Quelle:1) Spitzer, M. (2018). Einsamkeit-die unerkannte Krankheit: schmerzhaft, ansteckend, tödlich. München: Droemer Knaur GmbH & Co. KG